Ein Blick über den Rhein auf die Laufenburger Altstadt, die – wen wundert’s – im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgeführt ist.
Bild: Florian Inneman, EspaceSuisse
Gute Beispiele der Innenentwicklung in der Schweiz finden
Sind Sie auf der Suche nach guten Beispielen der Innenentwicklung und Verdichtung? Der Schweizer Raumplanungsverband EspaceSuisse sammelt seit Jahren Beispiele, bei denen Vieles richtig gemacht wurde. Perfekte Beispiele gibt es nicht – gute Beispiele schon. Über die Schweizer Karte können sie diese nach Themen oder dem Ort suchen. In Text und Bild erfahren Sie dann mehr.
Gute Beispiele mit Projektbeschreibungen (83 Gute Beispiele)
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Agno, Bioggio, Manno, TI
«Nuovo Polo Vedeggio»: Ein gemeinsames Leitbild für drei Gemeinden
Gemeindegrösse
Klein (< 5000 Einwohner)
Projektphase
In Umsetzung
Themen
7.1 Leitbilder / Arbeitshilfen
Beschreibung
Westlich von Lugano hat sich die Ebene des Vedeggio stark, aber wenig koordiniert entwickelt. Deshalb überlegten die drei Tessiner Gemeinden Agno, Bioggio und Manno im Jahr 2007 gemeinsam, wie sie ihre räumliche Entwicklung fortan steuern und koordinieren könnten. Ihnen schwebte ein neuer Entwicklungspol vor, der «Nuovo Polo Vedeggio NPV», der einen Gegenpol zum benachbarten Lugano bieten sollte. Als Modellvorhaben des Bundes entwickelten die drei Gemeinden ein strategisches Leitbild für den NPV. Das Leitbild beschreibt für jedes Gewerbegebiet das zulässige Mass der Nutzung, des Verkehrs und der kommerziellen Aktivitäten. Das erlaubt eine koordinierte Ansiedlung von Betrieben und eine gezielte und kontinuierliche Aufwertung des öffentlichen Raums. Als Erfolgsfaktoren erwiesen sich die überkommunale Zusammenarbeit und der frühe Einbezug von Privaten. Heute dient das Leitbild weiteren Gemeinden als Planungshilfe - und ist Teil des Agglomerationsprogramms von Lugano.
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Juni 2018
Basel, BS
Der Stücki-Steg führt ohne Umweg über den Fluss
Gemeindegrösse
Gross (> 25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
3.2 Plätze/Strassen
Beschreibung
Im Norden von Basel eröffnete im September 2009 das Stücki, das damals fünftgrösste Einkaufszentrum der Schweiz. Es liegt unmittelbar neben dem Fluss Wiese. Am Eröffnungstag war es von der gegenüberliegenden Flussseite dennoch bequem erreichbar. Ein paar Monate zuvor war nämlich der Stücki-Steg eröffnet worden. Die neue Fussgänger- und Velobrücke über die Wiese verbindet die nächstgelegene Tramhaltestelle Wiesenplatz mit dem Einkaufszentrum. Der Stücki-Steg war eine von mehreren flankierenden Massnahmen für den Fuss- und Veloverkehr und den ÖV, die der Investor für die Baubewilligung auf eigene Kosten umzusetzen hatte. Als Bauherr trat der Kanton auf, in dessen Namen das Tiefbauamt das Submissionsverfahren durchführte. Das Ergebnis des strikte formulierten Wettbewerbs war der schlanke Steg aus Stahl und Beton, der sich gut im Quartier einfügt und sich ganz nach den Bedürfnissen des Langsamverkehrs richtet. Statt nämlich rechtwinklig über den Fluss zu führen, verläuft der Steg in einen schiefen Winkel. Das ist gewollt, denn so müssen Zufussgehende nur geringe Umwege in Kauf nehmen. 2012 zeichnete Pro Velo Schweiz den Stücki-Steg für die Gestaltung und Wegführung mit dem Prix Velo Infrastructure aus.
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Juni 2018
Croglio, TI
Premiere in Beride: Die erste Kantonsstrasse im Tessin mit Tempo 30
Gemeindegrösse
Klein (< 5000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
3.2 Plätze/Strassen
4.3 Strassenraumgestaltungen
Beschreibung
Die Tessiner Gemeinde Croglio besitzt sieben Dorfkerne (Nuclei), allesamt kleinräumig und verwinkelt - und mit dem Auto lange Zeit kaum passierbar. Dies änderte sich mit dem Bau der Kantonsstrassen in den 1960er Jahren. Ihm fielen in den Nuclei von Purasca und Biogno einige historische Liegenschaften zum Opfer. Als im Nucleus von Beride ein weiterer Stall hätte abgerissen werden sollen, wehrte sich die Bevölkerung erfolgreich dagegen. Der Stall steht noch immer am Strassenrand, wo er die Fahrbahn verengt und die Autofahrenden dazu bringt, ihr Tempo zu drosseln. Heute wird er erfolgreich als «verkehrsberuhigendes Quartierzentrum» betrieben. Dessen Erfolg liess den Gemeinderat im Jahr 2004 ein gemeindeweites Konzept erarbeiten, wie der Verkehr in den Nuclei zu entschleunigen sei. Seit 2007 konnten drei weitere Nuclei dank einfachen, aber effizienten Massnahmen in eine Tempo 30-Zone überführt werden. Es waren die ersten Kantonsstrassen im Tessin, auf denen Tempo 30 eingeführt wurde. Ein schmales Band, gepflästert oder gemalt, sichert den Fussgängern ihren Raum auf der Strasse zu. An schmalen Stellen sorgen Metallpfosten für zusätzliche Sicherheit. Punktuell weitet sich der Strassenraum zu kleinen Plätzen, denen Bänke, Brunnen und Bäume neue Identitäten stiften. Die Aufwertungsmassnahmen wurden 2008 von Fussverkehr Schweiz, dem Bundesamt für Strassen ASTRA und weiteren Partnern mit dem «Flâneur d'Or» ausgezeichnet.
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Juni 2018
Opfikon, ZH
Wie Nachkriegsbauten saniert und aufgestockt werden können
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
1.1 Nachverdichtung
Beschreibung
2004 wurde der aufgewertete Marktplatz in Opfikon der Bevölkerung übergeben. Der Platz grenzt an die Liegenschaft Rosenstrasse 9/11, die ihm bisher den Rücken zugekehrt hatte. Durch die Platzaufwertung wurde die rückwärtige Fassade der Rosenstrasse 9/11 zur exponierten Platzfassade. Dieser Präsenz wurde sie aber kaum gerecht, denn sie war seit ihrer Erstellung in den 50er Jahren nie saniert worden. Zudem wirkte das Mehrfamilienhaus gegenüber den anderen Gebäuden am Platz gedrungen. 2008 beauftragte die Grundeigentümerin ein Architekturbüro, die Immobilie aufzuwerten und mit einem zusätzlichen Geschoss den umgebenden Bauten in der Höhe anzugleichen. Das beauftragte Büro setzte auf die bestehenden Qualitäten des Originalbaus und auf moderne Grundrisse. So blieb die ursprüngliche Bausubstanz erhalten. Anstelle des Giebeldachs traten ein Flachdach und vier neue Attikawohnungen. Auch die Liegenschaften Rosenstrasse 6, 8 und 10, ebenfalls Mehrfamilienhäuser der Nachkriegszeit, wurden von 2008 bis 2010 vom selben Architekturbüro erneuert und aufgestockt. Die Architekten griffen dafür auf ganz ähnliche Elemente zurück wie schon zuvor bei der Rosenstrasse 9. Die erneuerten Liegenschaften tragen heute dieselbe Handschrift und bilden nach wie vor eine Einheit - wie sie das vor der Aufstockung seit 1952 bereits taten.
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Juni 2018
Zürich, ZH
Bauen im lärmbelasteten Gebiet: Ein Ersatzneubau hilft weiter
Gemeindegrösse
Gross (> 25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
1.2 Ersatzneubauten
2.1 Nachhaltiger Wohnungsbau
3.3 Grünplanung
Beschreibung
Die Baugenossenschaft Linth-Escher ersetzte ihre Wohnsiedlung Oerlikon von 1953 durch Ersatzneubauten. Die grösste Herausforderung bei der Projekterarbeitung war die Etappierbarkeit und der Umgang mit dem Lärm. Ein Teil der Neubauten sollte kurzfristig, ein zweiter erst langfristig realisiert werden können. Zudem verlaufen unmittelbar südlich des Bauperimeters die Autobahn A1 und weitere Transitachsen, auf denen täglich insgesamt über 100'000 Fahrzeuge verkehren. Um ein qualitätsvolles Projekt zu erhalten, liess die Baugenossenschaft das Hochbaudepartement der Stadt Zürich einen selektiven Projektwettbewerb durchführen. Das Siegerprojekt überzeugte mit fünf unterschiedlich hohen Gebäuden, ein aneinandergereiht einen konvexen Riegel bilden. Von 2010 bis 2017 wurden die ersten zwei Etappen erstellt. Gegen das lärmige Umfeld im Süden bildet der Riegel eine geschlossene Fassade und exponiert möglichst wenig Immissionsflächen. Nach Norden ragt jedes Gebäude leicht angespitzt in den freigespielten und lärmgeschützten Grünraum. So geben alle 60 Neubauwohnungen den Blick frei ins Grüne und Richtung Glattal. Die unterschiedlichen Gebäudehöhen des Ersatzneubaus sind der lokalen Topologie nachempfunden und sorgen für einen angemesseneren Übergang zum Bestand.
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Juni 2018
Herbligen, BE
Denkmalschutz und Verdichtung im ländlichen Raum
Gemeindegrösse
Klein (< 5000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
1.1 Nachverdichtung
1.4 Überbauung von Baulücken
2.1 Nachhaltiger Wohnungsbau
6.2 Schutz von Einzelobjekten
5.4 Industriebrachen
6.3 Innovatives Bauen im historischen Bestand
Beschreibung
Von 1980 bis 2000 stand die Mühle im Zentrum Herbligens still und wurde als Lager und Depot verwendet. Dann wurde im Jahr 2000 die Ortsplanung revidiert und das Mühle-Areal mit einer Zone mit Planungspflicht belegt. Kurz darauf wechselte der Grundeigentümer des Areals. Die neue Eigentümerschaft legte der Gemeinde schon bald einen Projektenwurf vor. Dort stiess das Projekt, das einzig Reiheneinfamilienhäuser vorsah, auf wenig Gegenliebe. Sie befürchtete, dass die geplante Bebauung den Ortskern eher verzettelt als konzentriert hätte. Zudem sah der Entwurf vor, die denkmalgeschützte Mühle abzureissen. Um alternative Ideen zu erhalten führten der Ortsplaner von Herbligen und der Grundeigentümer 2003 gemeinsam eine Parallelplanung durch. Sie lieferte den Durchbruch, der 2007 den Spatenstich ermöglichte für das ausgearbeitete Siegerprojekt. Seit 2009 wird in der restaurierten und umgenutzten Mühle gewohnt. Daneben entstanden Areal ein fünfgeschossiger Wohnturm und zwei Riegel aus je drei Reiheneinfamilienhäuser. Die sieben Neubauten sind fast komplett aus Holz gefertigt und fügen sich sorgfältig im Bestand ein. Das bestätigt auch das Architektur-Label «best architects 11», mit dem die Wohnüberbauung 2011 ausgezeichnet wurde.
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Juni 2018
Brugg, AG
Engagierte Bürger gründen eine Genossenschaft und sanieren so eine Altstadtliegenschaft
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
4.1 Belebung von Ortskernen
4.2 Versorgung mit Gütern u. Dienstleistungen
6.1 Historische Ortskerne
6.2 Schutz von Einzelobjekten
9.3 Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation
Beschreibung
In der Brugger Altstadt renovierte die Baugenossenschaft «Genossenschaft Altstadt Brugg» (GAB) die denkmalgeschützte Liegenschaft an der Hauptstrasse 33. Die GAB wurde 2012 dazu ins Leben gerufen, attraktiven und erschwinglichen Wohnraum in der historischen Brugger Altstadt bereit zu stellen und dabei das Bild der Altstadt zu pflegen. Der Grund für diese Initiative: In der Altstadt werden Liegenschaften vermehrt an die Höchstbietenden verkauft. Den neuen Besitzern dienen die Objekte oft als Renditeanlage. Nicht selten bleiben dann die Erdgeschosse wegen überhöhten Mietvorstellungen leer. Diesem Geschäftsmodell will die GAB vorbeugen. Noch in ihrem Gründungsjahr erwirbt die junge Baugenossenschaft mit Hilfe von Gönnerbeiträgen, Genossenschaftsanteilen und Bundesbeiträgen die Liegenschaft an der Hauptstrasse 33. Neben dem Kaufpreis stemmt die GAB auch die Kosten der Renovationsarbeiten, die sich an die strengen Vorgaben des Denkmalschutzes halten muss. Nach Abschluss der Arbeit bietet das Haus drei renovierte 4-Zimmer-Wohnungen. Auch die Bar im Erdgeschoss wurde saniert.
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11.09.2017
Frauenfeld, TG
Der revitalisierte Murg-Auen-Park ist ein Stück Natur in der Stadt
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
3.1 Pärke
3.3 Grünplanung
Beschreibung
Die Nase ist eine europaweit bedrohte Fischart. Eines ihrer zehn wichtigsten nationalen Laichgebiete findet sich im Fluss Murg bei Frauenfeld. 4'000-5'000 Fische laichten 2016 im kürzlich revitalisierten Abschnitt der Murg, dem heutigen Murg Auen Park. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass die Fische hier in steigender Zahl anzutreffen sind. Die Revitalisierung der Murg und der Murg Auen Park ist auch etwas auf einer Verkettung glücklicher Ereignisse zurückzuführen. Zuerst Die Armasuisse, die einstige Besitzerin des Areals, hatte dafür keinen Verwendungszweck mehr und gab das Land 2010 günstig an die Stadt Frauenfeld ab. Die Stadt hatte sich schon länger überlegt, wie sich dieses Gebiet nutzen liesse, das zwischen dem einst industriell genutzten Mühlewiesenkanal und der kanalisierten Murg lag. Sie hatte dereinst eine Revitalisierung ins Auge gefasst, doch diese scheiterte an der Finanzierung. Dann half die 2011 inkraftgetretene Revision des Gewässerschutzgesetzes weiter: Sie erklärte den Gewässerraum zur Chef- und Kantonssache. Und ermöglichte es, für die Revitalisierung Bundes- und Kantonsbeiträge zu beantragen. Von 2011 bis 2015 wurde die Murg revitalisiert, der Murg Auen Park entstand. Die Bevölkerung freut sich über den neuen Naherholungsraum. Auch die Nasen werden zurückkehren.
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31.10.2017
Genf, GE
Die Kaserne markiert den Start der Arealtransformation Les Vernets
Les Vernets, genauer gesagt der Block der Kaserne, ist Teil des Quartierplans Praille Acacias Vernets (PDQ PAV). Allerdings macht der Umfang der Kaserne nur 2 Prozent der gesamten Fläche von Les Vernets aus, d.h. 4,8 ha. Hier beginnt die Verdichtung der Bausubstanz, wie vom PDQ PAV vorgesehen. Im Jahr 2014 wurden für die Transformation des Areals im Rahmen eines Architekturwettbewerbs 73 Projekte eingereicht. Vorerst nutzt die Armee das Gebiet weiter, doch bis Ende 2018 soll damit Schluss sein. Die Arbeiten in Les Vernets sollen mit ihrem Abzug im 2019 beginnen und im Jahr 2022 abgeschlossen sein. Zur Finanzierung des Projekts startete die Stadt einen Investorenwettbewerb, ähnlich dem Architekturwettbewerb. So stellte der Staat Genf sicher, dass der Gemeinnützigkeit des Projekts genüge getan wurde und die Behörden zudem mehr Einfluss auf das Endergebnis nehmen können.
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10.08.2018
Teufen, AR
Nachhaltig bauen im ländlichen Raum: Wohnüberbauung «Im Bächli»
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
1.2 Ersatzneubauten
2.1 Nachhaltiger Wohnungsbau
6.3 Innovatives Bauen im historischen Bestand
Beschreibung
Am Standort der ehemaligen Sägerei «Im Bächli» in Teufen wurde eine Minergie-P-ECO zertifizierte Wohnüberbauung realisiert. Die Architekten verbanden dabei moderne Technik mit zeitgemässem Wohnraum und traditionellen Formen. Die Bebauung nimmt Rücksicht auf den Bestand und zeigt, wie moderne und traditionelle Bauten im Einklang nebeneinander stehen können. Auch die Aussenräume sind fliessend und gehen fast nahtlos in die Landschaft über. An den Wohnungen sorgen spezielle Scheiben dafür, dass nur flach einfallende Sonnenstrahlen in die Wohnungen gelangen. So bleiben diese im Sommer kühl. Die nachhaltige Erstellungsweise mit lokalem Holz beweist zudem, dass sich ressourcenschonendes Bauen auch in ländlichen Gebieten machen lässt. Sämtliche beauftragten Unternehmer sind in der Region heimisch, viele sogar in Teufen.
Stand der Erfassung durch EspaceSuisse
10.08.2018
Bronschhofen, SG
Wil West mausert sich zum Entwicklungsschwerpunkt
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
In Umsetzung
Themen
5.1 Entwicklungsschwerpunkte
Beschreibung
Um die Attraktivität der Region zu stärkten, wird Wil-West zum wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkt ESP zwischen den Zentren St. Gallen, Winterthur und Zürich ausgebaut. Mit an Bord sind neben den beiden Kantonen St. Gallen und Thurgau auch die Standortgemeinden Münchwilen und Sirnach sowie die Stadt und die Region Wil.
Um die Attraktivität der Region zu stärkten, wird Wil-West zum wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkt ESP zwischen den Zentren St. Gallen, Winterthur und Zürich ausgebaut. Mit an Bord sind neben den beiden Kantonen St. Gallen und Thurgau auch die Standortgemeinden Münchwilen und Sirnach sowie die Stadt und die Region Wil. Wo die Grenzen der Akteure zusammenkommen, nämlich an einer überregional sehr gut positionierten Lage, wollen sie für die Neuansiedlung hochwertiger Arbeitsplätze ein wettbewerbsfähiges, attraktives Flächenangebot bereitstellen. Über 40 Hektare gross misst das Areal, dessen Entwicklung die Region stärken und dazu beitragen soll, die Wirtschaft breiter abzustützen. Auch die Zukunft der bestehenden Industrie- und Gewerbebetriebe in allen Gemeinden der Region Wil soll so gesichert werden. Durch die Schaffung eines Premium-Angebots für die Neuansiedlungen ausgewählter Branchen und Funktionen an zentralster Lage will die Region verhindern, dass das Gebiet nach und nach durch unkoordinierte und flächenintensive Gewerbeentwicklung ohne entsprechende Arbeitsplatzzahlen aufgefüllt wird. Vielmehr wird angestrebt, das Nutzungsprofil klar zu bestimmen und die Fläche erst bei entsprechender Nachfrage freizugeben.
Stand der Erfassung durch EspaceSuisse
11.08.2018
Isenthal, UR
Ein Dorfladen trotzt dem Strukturwandel
Gemeindegrösse
Klein (< 5000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
4.2 Versorgung mit Gütern u. Dienstleistungen
9.3 Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation
Beschreibung
Seit über hundert Jahren kann in Isenthal das tägliche Brot vor Ort gekauft werden. Die ursprüngliche Bäckerei hat ihren Betrieb mittlerweile eingestellt, doch der Verkauf geht weiter: Seit bereits über zwanzig Jahren kann im «Dorflädeli» Allerlei für den täglichen Bedarf erstanden werden. Der Laden läuft auch dank der Postfiliale mit Partner erfreulich gut. Was so vorbildlich klingt ist dennoch ein hartes Stück Arbeit. Auch in Isenthal spürt man die Folgen von Abwanderung, wenn auch nicht so stark wie in anderen Bergdörfer. Die Stammkundschaft nimmt ab, obwohl die Bevölkerungszahl im Dorf stabil ist. Die sechsköpfige Familie der Ladenbetreiber lebt bescheiden und steckt viel Herzblut ins Projekt. Es hilft deshalb, dass die Dorfladengenossenschaft - Trägerin des Dorfladens - kürzlich die Liegenschaft des Lokals erstehen konnte. Im Haus befindet sich auch eine Wohnung, mit deren Einnahmen der Dorfladen notfalls quersubventionieren werden kann. Unterdessen appelliert die Genossenschaft an die Dorfbewohner, sich wenn immer möglich im Laden zu versorgen.
Stand der Erfassung durch EspaceSuisse
11.09.2017
Lichtensteig, SG
Eine Strategie zur Revitalisierung der Altstadt
Gemeindegrösse
Klein (< 5000 Einwohner)
Projektphase
In Umsetzung
Themen
2.1 Nachhaltiger Wohnungsbau
4.1 Belebung von Ortskernen
6.1 Historische Ortskerne
7.1 Leitbilder / Arbeitshilfen
8.1 Bau- und Zonenordnung
6.3 Innovatives Bauen im historischen Bestand
9.3 Öffentlichkeitsarbeit / Kommunikation
Beschreibung
Die zunehmend sicht- und spürbaren Folgen des Strukturwandels bewegten den Gemeinderat von Lichtensteig 2006 dazu, das Projekt «Schritte zur Weiterentwicklung von Lichtensteig» ins Leben zu rufen. Vom Projekt erhoffte er sich, das Städtchen aus der wirtschaftlichen Abwärts spirale zu manövrieren, in der es seit längerer Zeit steckte. Mit an Bord holte der Gemeinderat auch das Netzwerk Altstadt. Mit seinen standardisierten Instrumenten konnte das Netzwerk den Renovationsstau auflösen. Das Resultat: Die Anzahl eingereichter Baugesuche stieg nach Abschluss des Gassenclubs von 2006 bis 2012 um über 100 Prozent. Dennoch brachen die Steuereinnahmen um über 20% ein - auch weil der Standort der Mittelschule in Lichtensteig aufgehoben wurde. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken beantragte der Gemeinderat 2010 eine Stadtanalyse. Diese empfahl der Stadt, eine Entwicklungsstrategie zu erarbeiten. So erschien 2012 die Broschüre «Stadtentwicklung Lichtensteig». Sie enthält einen Strauss von Werkzeugen, der das angeschlagene Städtchen aufwerten sollte. Eine der wichtigsten Massnahmen darin: Den weit fortgeschrittenen Auszug des Detailhandels aus dem Ortskern durch verbesserte Wohnqualitäten kompensieren. Die Gemeinde ging daraufhin mit gutem Beispiel voran und sanierte eigene öffentliche Gebäude, um private Eigentümer zu motivieren, es ihr gleich zu tun. Dieser Plan ging auf. Doch die Gemeinde blieb auch sonst aktiv und setzte neue Impulse. So begann sie, ihre Liegenschaften aktiv zu bewirtschaften. Sie kaufte Schlüsselliegenschaften im Städtli, die sie seither erfolgreich als Kulturlokale oder Co-Working-Spaces bespielt. 2015 verabschiedete der Gemeinderat eine Entwicklungsstrategie für die nächsten zehn Jahre, die er in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung erarbeitet hatte: «Mini.Stadt 2025».
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20.08.2018
Bern, BE
Zentrum Europaplatz: Haus der Religionen und Aufwertung Europaplatz
Gemeindegrösse
Gross (> 25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
1.4 Überbauung von Baulücken
3.2 Plätze/Strassen
4.3 Strassenraumgestaltungen
5.1 Entwicklungsschwerpunkte
Beschreibung
Der Europaplatz in Ausserholigen bei Bern galt lange als Unort und Verkehrsdrehscheibe. Geprägt wird er nämlich massgelblich durch Infrastrukturanlagen verschiedenster Verkehrssysteme: Gegen Norden stösst das Areal an die SBB-Strecke, im Osten erinnert der Graben des BLS-Abzweigers an die einstige politische Grenze der Gemeinde Bümpliz und der Stadt Bern. Südlich des Platzes verläuft die Freiburgerstrasse, eine wichtige Ausfallachse der Stadt in Richtung Westen. Sogar über dem Areal dominiert der Verkehr: Auf Stelzen führt der Viadukt der A12 über den Platz. In diesem Umfeld begann die Aufwertung zaghaft mit dem Neubau des Hauptsitzes der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA, der östlich an den Europaplatz anstösst. Im Westen setzte der Neubau des Zentrums Europaplatz mit dem Haus der Religionen die Aufwertung fort. Gleichzeitig wurde der gesamte Platz neu gestaltet. Zwischen den beiden Neubauten spannt sich heute die Asphaltfläche des Europaplatzes auf, die dem natürlichen Terrain zu folgen scheint. Tatsächlich ist der Verlauf aber geformt. Durch die künstliche Neigung verbindet den identitätsstiftende Platz seit 2014 die Haltestellen von Bahn-, Bus- und Tramverbindungen der von «Ausserholingen» zu «Europaplatz» umbenannten Haltestelle auf natürliche Art und Weise. Geschickt platzierte Gestaltungselemente lassen den Platz jetzt selbstverständlich wirken, wo vorher ungefasster Restraum sich selbst überlassen worden war.
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23.08.2018
Aarau, AG
Richtlinien erhalten Gartenquartiere
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
3.3 Grünplanung
6.3 Innovatives Bauen im historischen Bestand
8.1 Bau- und Zonenordnung
Beschreibung
Die Gartenstadt im südlichen Stadtgebiet von Aarau ist zu grossen Teilen als solche erhalten geblieben. Auch neue und zukünftige Bauvorhaben sollen daran nichts ändern. Aufbauend auf einer kunst- und architekturhistorischen Ortsbildstudie von 2010 hat die Stadt Aarau deshalb Richtlinien zum Erhalt der Gartenstadtquartiere erarbeiten lassen. Die Richtlinien legen fest, welche wesentlichen gestalterischen Elemente der Gartenstadtquartiere bei der Siedlungsentwicklung zu berücksichtigen sind. Daraus leiten sich die Richtlinien für Bauvorhaben ab. Diese Spielregeln für Aussenraum, Bebauung und Städtebau sollen den Charakter dieser Quartiere bewahren. In erster Linie aber appelliert die Stadt an die Eigenverantwortung von Grundeigentümern, Bauherrschaften und Projektverfassern. Die Richtlinien laden Bauwillige dazu ein, sich früh von den Fachstellen des Stadtbauamtes beraten zu lassen.
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Januar 2018
Bern, BE
Sechs Wohnungsgenossenschaften schaffen vereint gemeinnützigen Wohnraum
Gemeindegrösse
Gross (> 25'000 Einwohner)
Projektphase
Planung
Themen
2.1 Nachhaltiger Wohnungsbau
2.3 Nutzungsdurchmischung
5.4 Industriebrachen
6.2 Schutz von Einzelobjekten
7.3 Überbauungskonzepte
Beschreibung
Die Volksabstimmung im Mai 2014 hat bestätigt, dass die Berner Bevölkerung mehr gemeinnütziges Wohnen in ihrer Stadt haben will. Deshalb wurde beschlossen, auf dem Gebiet der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Warmbächli den Wohnbaugenossenschaften (WBG) nicht nur eines, sondern gleich alle sechs Baufelder im Baurecht zu überlassen. Für die neun interessierten WBG koordinierte die regionale Sektion der Wohnbaugenossenschaften Schweiz - der Regionalverband Bern-Solothurn - die Verhandlungen mit der Stadt. Die Vertretung war wichtig, denn von den neun interessierten WBG durften maximal sechs Teile der Entwicklungsgesellschaft des Areals sein. Im Jahr 2016 wurde die Auswahl der WBG getroffen, die fortan mit der Stadt zusammen die Projektregie und die Realisierungsträgerschaft übernahm. Diejenigen WBG, die nicht in die Entwicklungsgesellschaft gewählt wurden erhielten die Chance, auf anderen städtischen Arealen gemeinnützigen Wohnraum zu erstellen. In der Zwischenzeit sieht das Siegerprojekt «Strawberry Fields» der Entwicklungsgesellschaft vor, 250 Wohneinheiten für rund 600 Menschen und etwa 250 Arbeitsplätze auf dem Warmbächli-Areal zu schaffen. Auch Dienstleistungen und Gewerbe soll in kleinerem Ausmass möglich sein.
Die Ortschaft Almens - bis 2013 eigenständige Gemeinde, später Teil der Gemeinde Domleschg - will wachsen. Um sicherzustellen, dass sich allfällige Neubauten gut ins malerische Dorfbild einpassen, beauftragten die Almenser Behörden die Hochschule für Technik Chur HTW, ein Gestaltungskonzept für die Siedlungserweiterung zu entwerfen. Unter der Leitung namhafter regionaler Architekten tüftelten Studenten ein Jahr am Konzept. In Gruppen arbeiteten die Studierenden zuerst die spezifische Grundrisstypologie und die soziale Struktur des Dorfs heraus unter Einbezug von architektonischen, gestalterischen und raumplanerischen Aspekten. Dieser Schritt bildete die Grundlage für die anschliessend entwickelten Gestaltungskonzepte, die ein besonderes Augenmerk auf ortsspezifische Gebäudetypologien, die soziale Durchmischung und das zukünftige Zusammenleben legten. Die Resultate der studentischen Arbeitsgruppen wurden nach ihrer Würdigung einem professionellen Architekturbüro übergeben. Die Architekten erarbeiteten aus den Gestaltungskonzepten den Gestaltungsplanentwurf.
Stand der Erfassung durch EspaceSuisse
Dezember 2017
Aarburg, AG
Zuerst die Stadtumfahrung, dann die Stadtaufwertung
Gemeindegrösse
Mittel (5000-25'000 Einwohner)
Projektphase
Realisiert
Themen
7.2 Entwicklungskonzepte
Beschreibung
Mit der Eröffnung der Ortskernumfahrung im November 2007 wurden die Rahmenbedingungen für die Entwicklung Aarburgs schlagartig verbessert.
Mit den verschiedenen Bearbeitungsschwerpunkten (BSP) der Stadtaufwertung wird die klare Richtung für eine prosperierende Entwicklung der Gemeinde Aarburg aufgezeigt. Das Potenzial der Gemeinde soll soweit wie möglich ausgeschöpft werden. Ein professionelles Stadtaufwertungs-Konzept verhilft zur Zielerreichung.
Der Leitgedanke: «Aarburg ist eine florierende, attraktive Kleinstadt» steht hinter den Zielen:
- Die Identität stärken
- Wirtschaftliche Erfolge erzielen
- Als Wohnort attraktiv sein
- Die Entwicklung planen
- Aarburg langfristig entwickeln